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Welche Bäder braucht das Land?

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Am 6. September fand die jährliche IAKS Fachtagung auf Burg Scharfenstein in Leinefelde-Worbis, Thüringen, statt. Bereits an der Vorabendveranstaltung nutzte das Gros der Teilnehmer das Angebot einer Whiskyverkostung zum Netzwerken in exklusiver Umgebung. Mit der ersten Whisky-Tasting-Burg Europas geht man in Leinefelde-Worbis neue Wege, um sich im interkommunalen Konkurrenzkampf durch Alleinstellungen abzugrenzen. Die Teilnehmer zeigten sich über die vielfältigen Betriebe, die zur Kommune zählen, positiv überrascht. Der Geschäftsführer der Sport und Freizeit Leinefelde-Worbis GmbH und Gastgeber Andreas Ebert berichtete nicht ohne Stolz, welche Sportanlagen zu seinen Betrieben gehören. Im Vorfeld der Tagung – quasi als Pre-Opening – wurde der Veranstaltung auf diese Weise ein stimmungsvoller und exklusiver Rahmen verliehen.

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Die große Mehrheit der rund 60 Teilnehmer traf sich am Tag des Seminars bereits früh am nächsten Morgen zur traditionellen Badbesichtigung. Unter den Eindrücken des Vorabends und der Badbesichtigung fand das Seminar in den Veranstaltungsräumen der Burg Scharfenstein mit Blick über die Stadt statt. Ein wunderbarer Ort, um sich den Visionen der Branche hinzugeben.

Nach den Grußworten und einem Impuls-Vortrag von Dr. Christian Kuhn, der in einem vier Phasen-Modell erläuterte, warum politische Entscheidungen die Wirtschaftlichkeit von Bädern oftmals belasten, gab Prof. Dr. Robin Kähler eine visionäre Antwort auf die Frage, welche Bäder das Land brauche. Als deutlich wurde, dass urbane Räume andere Bäder benötigen - quasi eine Renaissance der Freibäder, so dachten die Bäderbetreiber - da begann das Grübeln. Sicher half der visionäre Ort, um zu verstehen, dass das Wasser die Menschen in den zunehmend urbanen Räumen magisch anzieht. Es gehe dann nicht unbedingt um Freibäder. Vielleicht müssen die Aufsichtsrichtlinien angepasst und Wasserflächen öffentlich zugänglich und kostenlos aber auch ohne Aufsicht zur Verfügung gestellt werden? Steht das klassische Freibad also vor einer Neudefinition? Prof. Dr. Kähler hatte zum Nachdenken angeregt.

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Paul Gerrits, der Geschäftsführer der Pellikaan Bauunternehmen Deutschland GmbH, lenkte die Sicht auf den Bau von Bädern. Das Building Information Modeling (BIM) ist in aller Munde. Sein Vortrag erntete viele staunende Blicke darüber, wo er die Bäderbranche in Sachen Planung, Bau und Technik 4.0 in Zukunft sieht bzw. wo sie schon sein sollte. Eines wurde gewiss: das Arbeitsfeld wird noch komplexer. Zudem müsse mit den herkömmlichen Ansätzen basierend auf der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) aufgeräumt werden. Schon wieder wurden alte Strukturen über den Haufen geworfen.

Personal, DIE zentrale Problematik der heutigen Bäderbetriebe, machte Marc Riemann, Leiter des Bäderbetriebsmanagements der KölnBäder GmbH, zum zentralen Thema seines Vortrags. Er zeigte auf, wie Quereinsteiger gewonnen und MitarbeiterInnen gefördert werden können. Dabei ist Eines sicher: die Verantwortung und Fürsorge für Personal wird zur zentralen Herausforderung, um Bäder auf hohem Niveau und manchmal überhaupt betreiben zu können.

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Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Best-Practice-Beispielen. Andreas Ebert führte aus, was er am Vorabend schon angedeutet hatte. Sichtlich beeindruckt darüber, was man in Leinefelde-Worbis alles auf die Beine stellt, staunten die Zuhörer, als sie erfuhren, dass auch das Rathaus zurückgekauft wurde und nun unter seiner Regie steht. In Leinefelde-Worbis geht man offensichtlich schon neue Wege eines professionellen Betriebes, anstatt einer bloßen Verwaltung von kommunalen Immobilien.

Thomas Baum, Betriebsleiter von mattiaqua, zeigte auf, wie man in Wiesbaden die Bäderlandschaft neu ausrichtet. Mit einem Ersatzneubau für das Freizeitbad an der Mainzer Straße zu annähernd 60 Millionen Euro soll ein neues Aushängeschild das bereits facettenreiche Angebot um wohl „Deutschlands schönstes Freibad“, das Opelbad auf dem Neroberg, und die beiden Thermen ergänzen. Zum Abschluss zeigte Dirk Schumaier, Geschäftsführer Bäderland Hamburg GmbH, beeindruckend auf, wie Hamburg mit kontinuierlichen Investitionen und visionären Konzepten einen öffentlichen Mehrwert für die Bevölkerung schafft.

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„Eine wunderbare Location – eine tolle Veranstaltung – vielen Dank für die Ideen, die Informationen und den Ausblick“ – mit diesem resümierenden Lob einer Teilnehmerin durften alle Gäste, die Verantwortlichen der IAKS Deutschland und das Team um Andreas Ebert, dem an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt sei, den Heimweg antreten.

 

Folgende Sponsoren, Aussteller und Kooperationspartner unterstützten die Veranstaltung:

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