Am 23. Juni trafen sich über 40 Teilnehmer*innen online zum Fachseminar MTB-Trails der IAKS Deutschland, um Vorträgen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und Beispielen zur Umsetzung legaler Trails zu lauschen. Sport im Freien und insbesondere das Radfahren erfahren nicht zuletzt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie viel Aufmerksamkeit und Beliebtheit. Das Thema MTB-Trails ist für Kommunen hochaktuell und bedarf einer gründlichen Analyse vorhandener Rahmenbedingungen und möglichen Interessenkonflikten.
Das von der IAKS Deutschland initiierte Fachseminar bot den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, vom Expertenwissen der Referent*innen zu profitieren, Informationslücken zu schließen und gut vorbereitet in künftige MTB-Trail Projekte zu starten. Eine angeregte Abschlussdiskussion sowie zahlreiche Fragen im Konferenzchat zeugten von der Relevanz des Themas und lassen hoffen, dass sich der Bereich MTB-Trails zukünftig rasant weiterentwickeln wird.
Heiko Mittelstädt ist Fachberater bei der Deutschen Initiative Mountainbike. Das Fachseminar MTB-Trails Online leitete er mit seinem Vortrag zur Entwicklung des MTB Sports und rechtlichen Problemstellungen für legale MTB Trails in Wäldern ein. Mittelstädt ging auf die Rolle des Grundeigentümers eines Waldstückes, der Forst- und Naturschutzbehörde, auf die Bedeutung eines Verantwortlichen für MTB-Trails und vorhandene Versicherungen sowie auf Kontrollpflichten für bauliche Anlagen ein.
Im Anschluss gab Dipl.-Ing. Ralf Maier (Inhaber maier landschaftsarchitektur und Gremienleiter MTB Anlagen bei der Forschungsgesellschaft Landesentwicklung Landschaftsbau e.V.) Einblicke in die Erarbeitung des Regelwerkes für Mountainbike-Anlagen durch die FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.). Das Werk wird in Zusammenarbeit mit vielen Interessensgruppen, darunter u.a. der Deutsche Alpenverein, die IAKS Deutschland und das Bundesinstitut für Sportwissenschaften, entworfen, „um eine größtmögliche Akzeptanz zu bekommen“, so Maier.
Weitere Informationen unter Spiel/Sport/Gesundheit (fll.de)
Tim Coldewey nahm die Teilnehmer*innen mit auf den „Weg zu mehr legalen MTB-Trails“. Coldewey ist in der Region Tegernsee Schliersee für Erlebnisraumdesign und die Produktentwicklung Rad und Wandern verantwortlich. In seinem Vortrag betonte er, warum im Prozess zur Schaffung eines MTB-Trails Vertreter*innen aller betroffenen Parteien gehört und berücksichtigt werden müssen, dass klare Ziele und Absichten sowie Leitlinien formuliert werden müssen und dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Kompromissbereitschaft maßgeblich zum Erfolg beitragen. Er schloss seinen Vortrag mit der Erkenntnis „Es tut sich was“ und wagte einen optimistischen Blick in die Zukunft der MTB-Trails.
Kompromissbereitschaft und Kooperation war auch das leitende Thema des Vortrags von Dr. Mirjam Milad. Milad ist die Geschäftsführerin von Freiburg Mountainbike e.V. und bot den Zuhörer*innen Einblicke „Wie in Freiburg legale Trail-Angebote für die lokale Bevölkerung geschaffen wurden“. Die Forstwirtin nahm ihre tägliche Arbeit als Beispiel für bestehende Aufgabenfelder, aktuelle Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze. Dabei betonte sie, dass eine Verbesserung der Trailpflege, die Weiterentwicklung des Angebotes, die Beratung anderer Regionen, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit und die Kooperation mit Forst, Bergwacht und der Tourismusbranche wesentliche Treiber für MTB-Trails sein können.
Den Abschlussvortrag hielt Alexander Arpaci, Projektleiter Trail Parks bei Schneestern GmbH & Co KG. Unter dem Titel „Wo geht es hier zu erfolgreicher MTB Infrastruktur ? Professionelle Planung und Bau“ machte Arpaci die Bedeutung von klar definierten Zielgruppen und Produkten deutlich und zeigte anhand verschiedener Beispiele auf, wie MTB-Trail-Projekte von der Idee bis zur Realität praktisch und professionell umgesetzt werden.
