Am 25. September 2019 fand die jährliche IAKS Fachtagung Bäder in Kooperation mit mattiaqua, dem Eigenbetrieb der Stadt Wiesbaden, im Opelbad in Wiesbaden statt. Die Vorträge stehen allen Teilnehmern und IAKS Mitgliedern als Download zur Verfügung. Einige Impressionen finden Sie auf unserem Flickr-Kanal.
Bereits an der Vorabendveranstaltung nutzte das Gros der TeilnehmerInnen das Angebot eines Netzwerktreffens inklusive Besichtigung der Sektkellerei Henkell und einem exklusiven Abendessen mit Blick über die Dächer der Landeshauptstadt. Im Vorfeld der Tagung – quasi als Pre-Opening – wurde der Veranstaltung auf diese Weise ein stimmungsvoller und exklusiver Rahmen verliehen.
Die große Mehrheit der rund 70 Teilnehmer traf sich am Tag des Seminars bereits früh am nächsten Morgen zur traditionellen Badbesichtigung. Unter den Eindrücken des Vorabends und der Badbesichtigung fand das Seminar in den Veranstaltungsräumen des Opelbads, eines der ältesten Kulturbäder Europas, statt. Wiederum mit großartigem Blick über die Innenstadt Wiesbadens. Ein wunderbarer Ort, um sich den Visionen der Bäderbranche hinzugeben.
Nach den Grußworten stellte Seminarleiter und geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft mbH & Co. KG Dr. Christian Kuhn zusammen mit Prof. Dr. Torsten Widmann, Studiengangsleiter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg, neue Wege und Visionen verschiedenster Bädertypen vor. Es wurde deutlich, dass neue Erlebnisse und Erfahrungen in Verbindung mit der Badesituation eine immer zentralere Rolle einnehmen.
Im Anschluss stellte Dr. Jörg Weingarten, Leiter Forschung und Studien bei der PCG-Project Consult GmbH, den ökonomischen Mehrwert von Thermen und Bädern in der Stadt und Region mithilfe eines methodischen Ansatzes dar. Für den Gesamteffekt eines Bades in der Region sind verschiedenste Faktoren verantwortlich, die eindrucksvoll mithilfe einer mathematischen Formel erklärt werden können. Neben dem öffentlichen Mehrwert und kommunaler Pflichtaufgabe ergänzt der wirtschaftliche Fußabdruck die Bedeutung der Bäder.
Wolfgang Hermle, Prokurist der Stadtwerke Osnabrück AG, zeigte am Beispiel des Nettebads, welche Möglichkeiten es gibt, ein Bad durch verschiedenste Attraktionen aufzuwerten. Das Angebot hier reicht von Eventsaunen über Virtual-Reality-Schnorcheln bis hin zu Elektro-Kartfahren. Sein Vortrag erntete viele staunende und überraschte Blicke darüber, was alles möglich ist.
Am Nachmittag berichtete Ronald Eden, Geschäftsführer Bäder Radevormwald GmbH, von seinem „life-ness“ im Bergischen Land. Das Bad stellt eine gelungene Symbiose zwischen einem Schwimm- und Sportbad, einem Fitness- und Trainingscenter sowie einem Indoorspielplatz für Kinder dar und wird in der Region sehr gut angenommen.
Personal, DIE zentrale Problematik der heutigen Bäderbetriebe, machte Eric Voß, Geschäftsführer der Bäder Betriebs GmbH Fulda, zum zentralen Thema seines Vortrags. Er zeigte auf, wie Quereinsteiger und neues Personal gewonnen und MitarbeiterInnen gefördert und gebunden werden können. Dabei ist Eines sicher: die Verantwortung und Fürsorge für Personal wird zur zentralen Herausforderung, um Bäder auf hohem Niveau und manchmal überhaupt betreiben zu können.
Thomas Baum, Betriebsleiter von mattiaqua und Kooperationspartner der Veranstaltung, zeigte beeindruckend auf, wie man in Wiesbaden die Bäderlandschaft neu ausrichtet. Dabei stehen Heilbadstatus, Bäderhistorie und Daseinsvorsorge immer wieder in Konkurrenz zu Kostendruck, Pflichtaufgaben und politischem Willen. Auch hier wurde deutlich, dass zielgruppenspezifische Eventangebote zunehmend in den Vordergrund rücken und auch von den Gästen gefordert und sehr gut angenommen werden.
Es hat sich gezeigt, dass das Thema „Freizeit“, dem sich die IAKS neben dem Sport verschrieben hat, ein wichtiges Thema ist. Nachfrage, Bedarf und Verhalten haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich geändert, was eine Anpassung unserer Bäderlandschaften erfordert. Da der Klimawandel in aller Munde ist, rücken auch die Freibäder in den Fokus des öffentlichen Interesses. Die IAKS Deutschland widmet sich im nächsten Jahr diesem Thema. Das soll Ausblick und Anregung sein. Wer hier interessante Themen, Erfolgsmodelle und vor allem Neuerungen einbringen möchte, ist herzlich aufgerufen, sich in der Geschäftsstelle zu melden.
Folgende Sponsoren, Aussteller und Kooperationspartner unterstützten die Veranstaltung: