3. Deutscher Sportstättentag
Der heutige 3. Deutsche Sportstättentag, der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Deutschen Städtetag (DST), dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB), der IAKS Deutschland und dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) organisiert wurde, holte über 220 Teilnehmende aus Sportorganisationen, Kommunen, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Zentrale Themen waren in diesem Jahr gemeinwohlorientierte, gesunde und klimaangepasste Sport- und Bewegungsräume.
Hierzu macht Frau Sabine Poschmann, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen die Beteiligung des Bundes deutlich: „Vom Sportanfänger bis zur Spitzensportlerin braucht es die passende Infrastruktur. Deshalb unterstützen wir die Kommunen mit der ‘Sportmilliarde’ bei der Sanierung von Sporthallen, Fußballplätzen oder Schwimmbädern. Das sorgt zusammen mit der Städtebauförderung und den 100 Milliarden Euro, die die Länder aus dem Sondervermögen erhalten, für gute Sportanlagen in unserem Land. Damit fördern wir die Gesundheit und den Zusammenhalt direkt vor Ort!”
Rund 231.000 Sportstätten in Deutschland bilden das Rückgrat für Gesundheit, Gemeinwohl und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie sind unverzichtbar für den Breiten- wie für den Leistungssport. Auch nicht genormte Sport- und Bewegungsräume spielen eine zentrale Rolle für die Bevölkerung. Gleichzeitig bleibt der Sanierungsbedarf von mindestens 31 Milliarden Euro nach wie vor ungelöst. Der dritte Sportstättentag formuliert klare Positionen zur Förderung und Modernisierung der Sportinfrastruktur in Deutschland und gibt Empfehlungen für Politik und Verwaltung. Ein zentrales Ergebnis des Sportstättentages ist die Notwendigkeit von Modellprojekten, die beispielhaft zeigen sollen, wie eine moderne, nachhaltige und sozial ausgewogene Sportinfrastruktur bürokratiearm gefördert, gestaltet und betrieben werden kann.
Die Veranstalter begrüßen das rasche Anlaufen des Förderprogramms „Sanierung kommunaler Sportstätten“. Damit wird ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zügig angegangen.
Die aktuell zur Verfügung stehenden Bundesmittel für das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ können den Sanierungs- und Modernisierungsstau nicht auflösen.
Der Auswahlprozess des Förderprogramms „Sanierung kommunaler Sportstätten“ sollte unter Darlegung transparenter sportfachlicher Entscheidungskriterien und Einbeziehung sportfachlicher Expertise - etwa durch DOSB, Landessportbünde und Sportverbände - erfolgen.
Um eine rasche Verbesserung der Sportstättenentwicklung anzugehen, sind neben der finanziellen Unterstützung, vereinfachte Genehmigungs- und Planungsverfahren sowie Standards notwendig.
Wir begrüßen die Initiativen und Konzepte der vier Gebietskörperschaften zur Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele. Hierfür ist nicht nur eine geeignete und moderne Spitzensportinfrastruktur notwendig, sondern auch für den Breitensportinfrastruktur, um die Talentförderung heutiger und zukünftiger Athlet*innen zu sichern. Zur nachhaltigen Unterstützung einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele gehört es daher, schnellstmöglich die vorhandene Breiten- und Spitzensportsportinfrastruktur zu sanieren, zu modernisieren und weiterzuentwickeln.
Unsere Positionierungen machen deutlich: Die Sportstättenentwicklung in Deutschland ist ein Kraftakt, der nur gemeinsam zu bewältigen ist. Damit der Sport auch künftig seine gesellschaftliche, gesundheitliche und integrative Wirkung entfalten kann, braucht es drei zentrale Weichenstellungen:
Wissenschaftliche Grundlagen schaffen: Sportstättenförderung braucht belastbare Daten. Nur auf Basis evidenzbasierter Erkenntnisse können Bedarfe realistisch eingeschätzt und Mittel wirksam eingesetzt werden. Dafür müssen Bund, Länder, Kommunen, Sport und Wissenschaft enger zusammenarbeiten.
Gemeinsame Konzepte entwickeln: Sport, Politik, Kommunen und Wirtschaft sollten abgestimmte Strategien für eine zukunftsfähige, bedarfsgerechte und ressourceneffiziente Sportinfrastruktur erarbeiten.
Modellprojekte initiieren: Pilotvorhaben sollen zeigen, wie moderne und nachhaltige Sportstätten bürokratiearm geplant, betrieben und gefördert werden können – als übertragbare Beispiele für ganz Deutschland.