Erfolgreiche Fachtagung Bäder in Osnabrück

In Zeiten der Corona Pandemie ist der persönliche Austausch von Branchenvertretern erschwert. Deshalb ermöglichte die IAKS Deutschland eine Veranstaltung am 8.10.2020 im Nettedrom in Osnabrück. Unter Einhaltung des Hygienekonzepts, das zusammen mit den Gastgebern der Stadtwerke Osnabrück erarbeitet worden war, konnte die Fachtagung mit ausreichenden Hygiene- und Abstandsregeln sicher durchgeführt werden.

Die anwesenden Betreiber, Architekten, Planer, Hersteller und Dienstleister nutzten die Möglichkeit zum Austausch und persönlichen Kontakt. Aktuelle Entwicklungen wurden kontrovers diskutiert. Vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie standen hier im Vordergrund.

fachtagung bäder osnabrück

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Den Anfang machte der IAKS Deutschland Vorsitzende Prof. Dr. Robin Kähler, der einen Überblick zur historischen Entwicklung von Freibädern gab und für seinen Ausblick in die Zukunft der Freibäder den Badegast und dessen Bedürfnisse nach Freizeit und Bewegung in den Fokus stellte. Er betonte, dass weniger das Bauwerk an sich oder der architektonische Stil eines Freibades im Vordergrund stehe, sondern vielmehr der Nutzen für den Menschen als vielfältiger, sozialer Raum.

Kähler

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Kuhn

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Dr. Christian Kuhn, stellv. Vorsitzender der IAKS Deutschland und geschäftsführender Gesellschafter der DSBG, beleuchtete in seinem Vortrag die Normen DIN 18205, DIN 276 und DIN 18960, welche Vorgaben zur Bedarfsanalyse sowie zu Kosten und Folgekosten beim Schwimmbadbau beinhalten. Der zweite Teil des Vortrags ging vermehrt auf die Corona-Pandemie und die Folgen für den Betrieb von Bädern ein. Er stellte heraus, dass viele Herausforderungen auf die Betreiber zukämen, sodass Verbandsarbeit und politische Präsenz der Bäder sowie ein optimierter Betrieb von Bädern unter den gegebenen Beschränkungen wichtig seien.

Einen sehr praxisnahen Beitrag leistete Carola Geupel, Inhaberin des Architekturbüros Geupel, indem sie die Sanierung des Freibades in Bad Essen unter dem Titel „Klassische Freibäder von heute“ vorstellte. Von den ersten Überlegungen der Sanierung bis zur Wiedereröffnung des Freibades zeigte sie einen sehr detaillierten Ablauf der erfolgreichen Modernisierung.

Geupel

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Wir danken unseren Sponsoren

Aussteller

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Im nächsten Teil der Veranstaltung hatten die Sponsoren die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen in einem dreiminütigen Pitch zu präsentieren. In den Netzwerkpausen nutzten die Teilnehmer die Zeit, um die Aussteller an Ihren Ständen zu besuchen und ins Gespräch zu kommen. Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei unseren Sponsoren AS Service Group, Lynxight, Myrtha Pools, Sanicus und Schunk Interieur für die Unterstützung bedanken.

Nach der Mittagspause stellte Helena Cröger von der DHBW Ravensburg das Studierendenprojekt: „Bäder 2100 unter dem Aspekt des Klimawandels“ vor. In der Vision eines Bades in der Zukunft spielt die Rückbesinnung auf die Natur eine besondere Rolle. Der „Berg der Sinne“ ist in die natürliche Umgebung eines Bergmassivs eingelassen und beinhaltet naturnahe Wasserfälle, Saunen und Schwimmbecken unter Einsatz von natürlichen Baumaterialien. Ein inspirierender Blick in die Zukunft, der auch die erfahrenen Gäste beeindruckte.

Cröger

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Bruns

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Passenderweise folgte Stefan Bruns mit seinem Vortrag: „Freibäder als Naturbäder.“ Als Befürworter von naturnahen Badegewässern und Vertreter der Firma Polyplan erklärte er die Grundlagen zur biologischen Wasseraufbereitung und zeigte spannende Beispiele von öffentlich betriebenen naturnahen Badegewässern in Deutschland, Österreich und Skandinavien.

Einen Ausflug in den Dschungel konnten die Besucher mit Gerhild Neumann, Leiterin des Bäderbetriebs der Stadtwerke Osnabrück, erleben. Sie erläuterte anhand des Moskaubades, wie neue Freizeitangebote im und um das Freibad erfolgreich geschaffen werden können, die den Besuchern einen zusätzlichen Mehrwert bieten. Hauptaugenmerk liegt im Moskaubad vor allem auf dem 75 Meter langen Dschungelpfad, der vor allem Kinder und Familien anlockt. Dieser bietet abwechslungsreiche Spielmöglichkeiten für die ganze Familie und viel Platz zum Klettern, Balancieren, Rutschen, Planschen und noch viel mehr.

Neumann

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applaus fachtagung bäder osnabrück

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Christian Michel, Inhaber der Michel Development & Consulting Co.KG, eröffnete den Teilnehmern neue digitale Lösungen für das Gästemanagement. Durch den Verkauf von Online Tickets und die Registrierung der Badegäste können beispielsweise personalisierte Angebote für bestimmte Nutzergruppen erstellt werden. Die Bezahlung online beschleunigt außerdem den Einlassprozess in Bädern deutlich. Er stellte in Aussicht, dass sich auch die Bäderwelt in Zukunft noch viel mehr auf digitale Prozesse einstellen muss.

Zum Schluss wagte Susanne Mossal-Wagner, Industriedesignerin und Produktmanagerin bei TURNBAR, den Blick über den Bäderrand und zeigte weitere Chancen auf, wie sich Schwimmbäder und Angebote aus dem Trendsport kombinieren lassen. Vor allem in Freibädern bestehe großes Potential, um die oftmals vorhandene Fläche im und am Wasser für weitere Sport- und Bewegungsangebote zu nutzen.

Präsentation fachtagung osnabrück

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Vortrag IAKS Fachtagun Bäder

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In der Abschlussdiskussion nahmen Wolfgang Hermle, Prof. Dr. Robin Kähler und Dr. Christian Kuhn erneut Bezug auf die Themen des Tages und stellten heraus, dass der Austausch der Branche wichtig sei, um auf Herausforderungen für die Bäder schnell reagieren zu können und zukünftige Entwicklungen anzugehen. Verbände wie die IAKS müssten weiterhin die Interessen der Bäder auch auf politischer Ebene vertreten.

E Kart

Am Vorabend der Tagung lud die IAKS Deutschland zum Netzwerkabend ins Nettedrom, wo bei lockerer Atmosphäre auf der E-Kartbahn der IAKS Grand Prix ausgefahren wurde. Der Veranstaltungsort in unmittelbarer Nähe zum Nettebad zeigte auf, wie Bäder zu übergreifenden Freizeitdestinationen werden, die verschiedenste Angebote vereinen.

Als Sieger stand zum Schluss Tobias Goebel ganz oben auf dem Podest. Der Student macht derzeit sein duales Studium an der DHBW Ravensburg im Bereich Freizeitwirtschaft und wird gleichzeitig bei der DSBG in Herne ausgebildet. Lokalmatador und Gastgeber Wolfgang Hermle verzichtete trotz überragender Leistungen in den Vorläufen auf die Teilnahme im Finale.

Der Netzwerkabend bot außerdem ausreichend Gelegenheit zum Kennenlernen von neuen Gesichtern oder Wiedersehen von alten Bekannten der Bäderbranche. Beim gemeinsamen Imbiss klang der Abend dann aus.

Die IAKS Deutschland bedankt sich bei allen Referenten, Ausstellern und Teilnehmern für die erfolgreiche Durchführung der Fachtagung und hofft auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.