70 Teilnehmer*innen bei der IAKS Fachtagung Bäder im Lentpark in Köln

Auf der diesjährigen Fachtagung Bäder trafen sich 70 Branchenvertreter*innen im Lentpark der KölnBäder, um sich über die aktuellen Herausforderungen der Bäder in Deutschland auszutauschen. Spannende Fachvorträge, Diskussionen um die aktuellen Themen aus dem Energiebereich und ein Rahmenprogramm mit vielen Möglichkeiten zum Austausch für Kommunen, Hersteller*innen und Architekt*innen. Die IAKS Fachtagung Bäder 2022 in Köln hat an den Erfolg der Veranstaltungsreihe aus den Vorjahren angeknüpft und besonders inhaltlich neue Akzente gesetzt.

Die Tagung begann mit einer Führung der Gastgeber der KölnBäder durch den Lentpark, welcher bereits im Jahr 2013 den IOC, IPC, IAKS Award in Bronze gewinnen konnte und auch heute noch als architektonisches Schmuckstück mit einem interessanten Betriebskonzept durch die Verbindung von Eissporthalle und Hallen- und Freibad auffällt.

Den Auftakt der Fachvorträge machte Prof. Dr. Christian Kuhn (stellv. Vorsitzender IAKS Deutschland, DSBG Herne), der alle Teilnehmer*innen begrüßte und mit einem Impulsvortrag zu den aktuellen Herausforderungen in der Bäderbranche ins Thema einleitete. Als größte Herausforderungen wurde die aktuelle und zukünftige Energieversorgung von Bädern ausgemacht, die auch im medialen Tagesgeschehen zuletzt kontrovers diskutiert wurde. Darüber hinaus wurden die digitale Transformation im Bäderbetrieb und der Fachkräftemangel als die Themen identifiziert, der sich die Bäder in Deutschland schnellstmöglich annehmen müssen.

In einem ersten, sehr praxisnahen Beitrag berichtete Armin Brückner (Abteilungsleiter Bäderbetrieb bei NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH) von einer konsequenten Entwicklung und Umsetzung von Digitalisierungsstrategien. So gibt es unter seiner Verantwortung nur noch papierlose Prozesse und es wurden Drucker abgeschafft, um alle Beschäftigten von den Vorteilen der digitalen Verwaltung zu überzeugen und alte Muster hinter sich zu lassen. Viele seiner Betreiberkolleg*innen aus anderen Städten nahmen hier praxisrelevante Impulse mit zurück an ihren Arbeitsplatz.

Einen weiteren interessanten Vortrag leisteten Miriam Möller-Boldt (stellv. Vorsitzende der IAKS Deutschland) und Sebastian Neuhaus, beide aus dem Hause KRIEGER Architekten | Ingenieure GmbH. Die Rolle von Architektur bei der Planung von nachhaltigen Gebäuden – insbesondere von Frei- und Hallenbädern, wurde hier diskutiert. Neben Zertifizierungsmöglichkeiten von nachhaltigen Bauprojekten wurden die zukünftigen Aufgaben der Architektur präsentiert, die sich zurzeit im Wandel befindet.

Erik Voß, Abteilungsleiter Aus- und Fortbildung Deutsche Gesellschaft für das Badewesen, beleuchtete in seinem Vortrag die Personalsituation in der Bäderbranche. Aufgrund des Fachkräftemangel, der seit vielen Jahren ein Problem darstellt, wurden viele Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, um Personal zu finden, zu motivieren und langfristig zu halten.

Im nächsten Teil der Fachtagung hatten die Unternehmen die Chance, in einer dreiminütigen Präsentation die Teilnehmer*innen von Produkten und Dienstleistungen zu überzeugen. In den Netzwerkpausen wurde die Zeit genutzt, um mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Wir bedanken uns herzlich bei allen Ausstellerunternehmen, die zur erfolgreichen
Umsetzung der Veranstaltung beigetragen haben.

Vielen Dank an unsere Sponsoren!

Der zweite Teil der Veranstaltung startete mit einem Fachvortrag der „jungen Wissenschaft“ in Person mit Helena Cröger (Betriebsleiterin Prienavera, Prien am Chiemsee) und Tobias Göbel (CabrioLo Lippstadt). Die Absolventen der Dualen Hochschule Baden-Württembergs präsentierten in ihrer Präsentation die Fragestellung, Herangehensweise und Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten aus dem dualen Studiengang Freizeitwissenschaften. In ihren Ausbildungsbetrieben sind sie mittlerweile übernommen worden und fokussieren sich darauf, die Zukunftsthemen in Nutzung und Betrieb in der täglichen Arbeit umzusetzen.

Ein weiteres Highlight der Fachtagung Bäder stellte zweifellos die Podiumsdiskussion unter dem Titel „Energiekosten im Bäderbetrieb – aktuelle Perspektiven“. Dr. Stefan Kannewischer (Präsident der IAKS, Kannewischer Management AG), Prof. Dr. Christian Kuhn (stellv. Vorsitzender IAKS Deutschland, DSBG Herne), und Claudia Heckmann (KölnBäder GmbH) diskutierten unter Moderation von Marc Riemann (stellv. Vorsitzender IAKS Deutschland, KölnBäder GmbH) über die Szenarien im Zuge der steigenden Energiepreise. Interessante Schwerpunkte waren hier die technische Umsetzung für die nachhaltige Ausrichtung der Bäder.

Die aus Österreich angereisten Gäste Günther Zangerl und Andreas Ramsauer (beide Silvrettaseilbahn AG) setzten einen krönenden Abschluss mit der Vorstellung einer Therme in Ischgl, die allerhöchste qualitative Ansprüche erfüllt aus technischer, betrieblicher und architektonischer Sicht. Die Anlage befindet sich derzeit im Bau und soll im Dezember 2022 fertiggestellt werden. In ihrer Präsentation wurde die Komplexität, aber auch das Potential des 60 Millionen Euro Projekts deutlich.

Neben dem hochkarätigen Tagungsprogramm gab es für alle Teilnehmer*innen viele Möglichkeiten untereinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Auf dem Netzwerkabend am Vorabend der Veranstaltung fuhr man als Gruppe zusammen mit dem Schiff auf dem Rhein und konnte wichtige Bauwerke der Stadt am Ufer bewundern. Anschließend kehrte die Gesellschaft im Brauhaus ein und nutzte den Abend für informellen Austausch in lockerer Atmosphäre.

Die IAKS Deutschland bedankt sich bei allen Referent*innen, Aussteller*innen und Teilnehmer*innen für die erfolgreiche Durchführung der Fachtagung und hofft auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.